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Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
Ich nahm es so im Wandern mit,
Auf dass es einst mir möge sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.
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Gedicht von Theodor Storm
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O Sommerfrühe blau und hold!
Es trieft der Wald von Sonnengold,
In Blumen steht die Wiese;
Die Rosen blühen rot und weiß
Und durch die Felder wandelt leis'
Ein Hauch vom Paradiese.
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Die ganze Welt ist Glanz und Freud,
Und bist du jung, so liebe heut
Und Rosen brich mit Wonnen!
Und wardst du alt, vergiss der Pein
Und labe dich am Widerschein
Des Glücks der Jugendsonne
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'Sommerlied' von Emanuel Geibel
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